30. September 2013

Amerikanisch Vegan - Urlaub in den USA Teil III

Schon Teil I und Teil II gelesen?

Natürlich gehört zu einem richtigen Urlaub das auswärts essen dazu - und auch das haben wir ausreichend zelebriert. Eine der Lokalitäten, auf die ich mich schon Wochen vor unserem Abflug gefreut habe, ist Chipotle. Das liegt nicht nur daran, dass es hier in Salzburg genau null (in Worten: NULL) Restaurants gibt, die richtige Burritos verkaufen - und nein, aufgewärmter Tex-Mex-Fraß ist kein Burrito. Chipotle macht auch einfach eine unglaublich gute Guacamole, mit der ich mich am liebsten eincremen möchte. Aber bevor sich dieses unappetitliche Bild in euren Köpfen festsetzt, zurück zu Chipotle: Die Karte ist recht übersichtlich, man kann Burritos in klassischer Form, ohne den Fladen als "Bowl" oder auch als Salat bestellen. Für vegane Burrito-Liebhaber ist der Burrito mit Limetten-Koriander-Reis, schwarzen Bohnen, gegrilltem Gemüse und jeder Menge Guacamole gefüllt, und die Burritos muss man mit zwei Händen halten, so groß sind sie. Wer noch Platz im Magen hat, bestellt frisch frittierte Maischips mit mehr Guacamole dazu. Das Beste ist: Chipotle hat sehr viele Filialen in den USA und füttert daher auch vegane Reisende, die gerade nicht in einer Großstadt unterwegs sind. In diesem Urlaub habe ich mein Gewicht in Burritos gegessen, und ich sehne mich noch immer nach ihnen.

 Burritos. Chips. Guacamole. Heaven. 

 Innenleben des Buritos. Dazu gab es, sehr amerikanisch, dünnes Bier - Bud Light nämlich.

 Abwechslung muss sein: Hier ein Burrito ohne Fladen in der Schüssel.

Auch auf eine andere Kette habe ich mich schon gefreut: Panera Bread. In diesem Cafe kann man endlos lang Kaffee trinken (man zahlt nur die erste Tasse und kann danach selbst auffüllen - schlechte Idee für Koffeein-Fans!), Internet surfen, und auch einen Snack oder Lunch essen. Ich bestellte den Classic Cafe Salad mit Baguette und die Garden Vegetable Soup (ohne Pesto!). Robust, lecker und schön füllend! Mehr Info über veganes Essen bei Panera Bread gibt es hier.

Salat und Baguette...

...und Suppe im Brottopf! Dazu kann man Chips bestellen, die wurden als Snacks mitgenommen.

Wem der Sinn nach Smoothies steht, der sollte bei Jamba Juice reinschauen - ebenfalls eine Kette, ebenfalls eine Rettung für hungrige und durstige vegane Touristen. Jamba Juice bietet eine Vielzahl an fruchtigen, gemüsigen und cremigen Smoothies, sehr viele davon vegan. M entschied sich für den Strawberry Whirl, ich für den Apple 'n Green Smoothie - beide sehr gut, beide sehr, sehr kalt. Perfekt an einem heißen Tag!


Mit unseren Freunden besuchten wir eine coole Pizzeria in Perrysburg, Ohio. Dort gab es Pizza ohne Käse für mich, dafür mit Artischoken, Zwiebeln und Pilzen. No cheese - no problem! Nach dem Abendessen stolperten wir noch über eine Classic Car Show. 

 Eine riesige Pizza für das riesige Loch im veganen Bauch.

Classic Car Show: Naaa? Wer kennt die passende Serie zu diesem Auto? Genau, Supernatural!

Der wäre doch richtig schick für mich... ohne Kopfstützen, dafür in Türkis!

Und wo wir gerade bei Pizza sind: Auch die California Pizza Kitchen, die viele Filialen in den USA hat, bietet eine Gemüsepizza an, die ohne Käse vegan ist - nichts Außergewöhnliches, aber trotzdem gut!

California Pizza Kitchen

Unsere Freundin Jessie suchte für uns ein entzückendes Restaurant in Columbus heraus, das Northstar Cafe. Eine Filiale liegt im schicken Shopping-Areal Easton, durch das man auch ohne Geld auszugeben wunderbar bummeln kann. Das Northstar Cafe bietet einige vegane Optionen, es musste aber der Veggie Burger sein. Dieser Burger war einer der besten, die ich je gegessen habe - das Fleischlaibchen aus Reis, Bohnen und roter Beete sah aus wie Fleisch, schmeckte aber viel, viel besser! Nach dem gelungenen Abendessen schlenderten wir noch durch die Shops und ich erstand Collen Patrick-Goudreau's Buch "The vegan's daily companion". Ein perfekter Abend!

Toller Veggie Burger (fast zu dick, um hineinzubeißen!) mit Salat im Northstar Cafe


Schließlich waren M und ich bereit für die große Stadt - Chicago. Ich war auf Herbstwetter eingestellt und hatte meine süßen Langarm-Tops und leichten Strickjacken dabei - tatsächlich hatte es 35 Grad im Schatten und ich habe alles komplett durchgeschwitzt. Schön war es trotzdem - ist ja immerhin auch Chicago!


In der Nähe unseres Hotels gab es einen Whole Foods, der uns mit Abendessen und Frühstück versorgte. Sommerrollen, Pizza, Breakfast Taco, Wraps... alles vegan bei Whole Foods!

Sommerrollen (aus Reispapier) mit Gemüse und Avocado umwickelt.

Vegane Pizza - mit viel Knoblauch!

Mitternachtssnack: BBQ Chicken Wrap, natürlich vegan und natürlich genau das Richtige spätabends!

Veganes Frühstück von Whole Foods: Würzige Kartoffeln, Gemüse, Obst und Haferbrei.

Breakfast Taco Innenansicht - hatte noch etwas Ketchup nötig, war dann aber ein guter Start in den Tag!

Für unterwegs bekommt man in Whole Foods eine Vielzahl an Riegeln - hier die fast schon berühmten Lärabars. Ich bin nicht der größte Fan, aber Peanut Butter Cookie war wirklich lecker.



Schon ewig hatte ich mich auf den Besuch im Native Foods Cafe gefreut (das mehrere Filialen quer über die USA hat). Meine Erwartungen wurden in diesem 100% veganen Restaurant bei weitem übertroffen - das Essen war phänomenal, die Atmosphäre cool und entspannt, das Publikum bunt gemischt: Studenten, Business-Leute, Touristen. Sicher waren nicht alle von den Gästen vegan, aber sie schätzen einfach das unglaublich gute Essen. Aber der Reihe nach...

 Native Foods von innen

 Zum Trinken: Besonders der Native Iced Tea ist einfach der Hammer!

 Ta-daaaa: der Chicken Run Ranch Burger mit einem ganzen Haufen Sweet Potato Fries. 

Und weil es so schön ist, gleich noch eines: Burger Close-Up, bevor er mit der cremigen Ranch-Sauce überschüttet wurde. Das vegane Hühnchen wird von Native Foods Cafe selbst gemacht und ist das beste Hühnchen, das ich je gegessen habe.

M bestellte das Meatball Sub mit Pesto und Tomatensauce mit Pommes - er war so zufrieden mit seiner Wahl, dass ich fast nicht probieren durfte!

Dessert musste auch sein: Chocolate  Cupcake für M...

 ... das deliziöse Peanut Butter Parfait für mich. Luftige Wölkchen von Erdnussbutter-Mousse mit kleinen Kuchenstücken und Chocolate Chips. Himmel am Löffel.

Unglaublich gut und luftig!

Und weil es so schön war, gingen M und ich gleich ein zweites Mal ins Native Foods Cafe. Dieses Mal bestellte ich die Soul Bowl mit veganem Hühnchen, gedünstetem Gemüse, Grünkohl, Natur-Reis und Bohnen mit BBQ und Ranch Sauce, dazu Kartoffelsalat mit Dill und Cornbread, M blieb beim bewährten Meatball Sub. Die beste Idee war aber, als Vorspeise die Native Chicken Wings mit Ranch Sauce zu bestellten - auch auf die Gefahr hin, dass ich wie eine alte Schallplatte klinge, diese huhnfreien Stäbchen schmecken unbeschreiblich lecker.

 Zweite Runde Native Foods... los geht's!

 Yumyum - Mega-Schüssel mit Gemüse, Reis, Sauce, veganem Fleisch und Cornbread.

 Kartoffelsalat mit Dill

 Best Thing Ever: Native Chicken Wings

 Alter Bekannter: Italian Meatball Sub

Desserts: Strawberry Shortcake Parfait mit Erdbeeren, Kuchenstücken und Mandelcreme. Den Brownie haben wir nicht probiert, sondern einer Obdachlosen geschenkt - von denen es in Chicago leider sehr viele gibt.


Die Bohne!

 Aussicht vom Willis (ehemals Sears) Tower...

 ...und Aussicht für Fortgeschrittene in der Glasbox.

Das war der letzte Teil meines USA-Urlaubs: Ihr seht, Amerika war gut zu mir - enge Freunde, gutes Essen, viele schöne Erinnerungen. Hoffentlich können M und ich das bald wiederholen!

23. September 2013

Amerikanisch Vegan - Urlaub in den USA Teil II

Habt ihr den ersten Teil der USA-Reise schon gelesen?

Einen großen Teil unseres Aufenthalts waren wir zu Gast bei Freunden. Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, war ich noch Vegetariern, nun war ich als Veganerin zu Besuch. Alle wussten zwar bereits, dass ich vegan lebe, trotzdem schickte ich vor meiner Abreise noch ein kurzes E-Mail: Ich würde sehr gerne beim Einkaufen und Kochen helfen, und bitteschön, keiner sollte sich graue Haare wachsen lassen, weil er nicht wusste, was er der Veganerin denn servieren sollte. Tatsächlich waren aber alle bereits schon bestens auf mich vorbereitet: Es erwarteten mich Vanille-Sojamilch und Vanille-Mandelmilch zum Frühstück, vegane Marshmallows, um sie über dem Feuer zu rösten, veganer Peach Crumble zum Nachtisch. Es wurden vegan-freundliche Restaurants herausgesucht, meine Wünsche ins Abendessen eingebaut, und auch, wenn unsere Freunde meine Beweggründe vielleicht nicht hunderprozentig nachvollziehen konnten, so begegnete mir doch nichts als Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft.


Frühstück: Heidelbeer-Bagel mit Orangensaft und, ganz amerikanisch, einem Glas Vanille-Sojamilch. Ich habe sehr viele Bagels gegessen, weil ich sie heiß und innig liebe - sie schmecken hervorragend ganz amerikanisch mit Erdnussbutter und Marmelade.

Vegane Zimtschnecken, die man fix fertig kaufen kann - und die unglaublich gut sind!

Abendessen: Tomaten, Zwiebeln, Paprika und Champignon aus dem Ofen mit italienischen Kräutern

Kartoffel-Pastinaken-Pfanne aus dem Ofen


Und alles auf einem Teller mit Focaccia und Früchten. Am Abend vor dem Lagerfeuer mit Freunden. Über dem dann noch vegane Marshmallows gegrillt wurden. Hach.


Am Labor Day (einem amerikanischen Feiertag) packten uns unsere Freunde in ihr Auto und fuhren uns zu ihrer Familienfeier, auf der gegrillt wurde. Es gab neben Tortilla Chips und Salsa auch noch Rohkost mit Hummus, einige vegane Salate, Wassermelone, und zuckersüßen Mais. Die Veggie-Burger habe ich selbst im Supermarkt gekauft und mitgebracht, sie wurden mit gebräunten Zwiebeln und frischen Tomaten belegt. Es war ein wunderbarer Tag, gefüllt mit gutem Essen und netten Gesprächen, an dem M und ich plötzlich Teil einer großen amerikanischen Familie waren. 


Zu Mittag gab es oft Sandwiches, die ich für M und mich mit Tofurky Aufschnitt, veganer Mayonnaise und viel frischem Gemüse belegte.


Riesige Fleisch-Tomaten, Fisolen mit Knoblauch und Zwiebeln, Kartoffeln mit Rosmarin - alles frisch im eigenen Garten geerntet. Dazu probierten M und ich veganes Hühnchen in Tomatensauce von Gardein. Es war ganz gut, nach all dem Hype um diese Marke hatte ich mir aber mehr erwartet, und ich habe bei uns in Good Old Europe schon wesentlich besseres veganes Hühnchen gegessen. 

Gartenfrische grüne und gelbe Zucchini am Grill.


Refried Beans sehen zwar unappetitlich aus, sind aber was Feines: Sehr weich gekochte Pinto-Bohnen werden mit Olivenöl, etwas Knoblauch und Cumin zu einem Püree verarbeitet, das man in Burritos oder zu Quesadillas isst. Die muss ich daheim unbedingt nachkochen!


Die Quesadillas, gegrillte Tortillafladen, gefüllt mit Käse, waren für mich übrigens mit Dayia, einem veganen Käse gefüllt, der mich aber nur mäßig beeindruckt - ich finde das wir auch auf diesem Sektor hier sehr gut versorgt sind!


Gleich am ersten Tag planten meine Freundin Jessie (die mich anscheinend sehr gut kennt) einen Ausflug zu Whole Foods Market, einer großen Supermarkt-Kette, die Gourmet- und Bio-Ware verkaufen. Am Parkplatz angekommen musste ich mich zügeln, um nicht in den Supermarkt zu rennen. Dieser Whole Foods war gigantisch, größer als die Supermärkte die ich aus Salzburg kenne, und vollgepackt mit Grünkohl, frischem Obst und so ziemlich jedem veganen Produkt, das man sich nur wünschen kann - der feuchte Traum eines jeden Kleinstadt-Veganers. Das Beste an Whole Foods ist aber, dass es dort eine gigantische Salat-Bar und eine Hot-Bar (mit warmen Essen) gibt, die eine sehr große vegane Auswahl bieten, zusätzlich zu den zahlreichen fertigen veganen Sandwiches, Wraps und Sushi-Rollen. Außerdem befinden sich in diesem Whole Foods drei kleine Restaurants, in denen man vegane Pizza, Burger und Milchshakes bestellen kann. Ich kam mir vor wie Alice, die durch das vegane Kaninchenloch gefallen war. Einziger Nachteil: Günstig ist Whole Foods nicht. Aber im Urlaub gönnt man sich gerne etwas, nicht wahr?

 Obst, Guacamole, Obst, Obst, Obst...

Selten so eine hübsche Gemüseabteilung gesehen!

Alles vegan: Pflanzliches Fleisch, Käse, Mayonnaise, Keksteig...

Innenansicht - Trockenfrüchte für den Schulstart!

Eine Bar (mit Burgern, auch veganen!) mitten in einem Supermarkt.

Pizza und Wein während des Shopping-Trips? Kein Problem!

Die Salat-Bar, die mir weiche Knie verursacht... die Auswahl ist einfach unglaublich!

Mehr veganer Salat... da dauert das Zusammenstellen etwas.

Whole Foods-Ausbeute: Salat und Sushi.

Sellerie, Reissalat, Bohnen, Heidelbeerdressing, und veganer Curry-Hühnchen-Salat!

Sushi mit Naturreis
Auch von Whole Foods: Vegane Pizza mit gegrilltem Gemüse und so richtig viel Knoblauch.


Neuer Tag, neuer Salat: Dieses Mal mit einem veganen Hühnchen-Salat in cremigen Dressing... das vegane Huhn von Beyond Meat schmeckt schon fast gruselig echt. 


Nachspeise: Mini-Eiscreme-Sandwiches mit Schokoladenkeks und Erdbeer-Schoko-Vanille-Füllung. Schade, dass es die bei uns nicht gibt - veganes Eis machen können die Amis wirklich ausgezeichnet!

Closeup des Mini-Sandwiches


Natürlich sind wir nicht nur daheim herumgegessen und haben vegane Köstlichkeiten in uns reingestopft - obwohl das auch sehr schön gewesen werden. Wir haben auch Ausflüge unternommen, wie zu einem Straßenfest mit Kunsthandwerk. Dort wurde meine liebste amerikanische Knabberei verkauft: Kettle Corn. Kettle Corn ist Popcorn, das in einem sehr großen Topf mit Salz und Zucker zubereitet wird. Es schmeckt salzig und süß und ist noch warm einfach ein Gedicht. Der nette Kollege hinter mir am Foto rührt gerade eifrig im Popcorn-Topf, während ich schon am Naschen bin.


Zum Runterspülen des Kettle Corn wurde selbstgemachte Zitronen-Limonade verkauft: Nur aus Zucker und Zitronen hergestellt und eiskalt serviert. Ein Gedicht an einem heißen Tag!

Im letzten Teil zeige ich euch, welche tollen Gerichte ich in Restaurants gegessen habe!
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